Die “Hakke-kōri no zu” - Ein Meisterwerk der Vergänglichkeit und der Stille!

 Die “Hakke-kōri no zu” - Ein Meisterwerk der Vergänglichkeit und der Stille!

“Hakke-kōri no zu”, eine faszinierende Bildrolle aus dem späten 15. Jahrhundert, ist ein Werk des japanischen Malers Qōami. Obwohl Qōami hauptsächlich für seine großartigen Tempelmalereien bekannt war, wie die in der Daigo-ji in Kyōto, offenbart “Hakke-kōri no zu” eine andere Facette seines Talents: die Meisterhafte Darstellung der Natur und ihrer subtilen Schönheit.

Die Bildrolle zeigt einen winterlichen Garten in monochromen Tuschezeichnungen. Die Stille des Schnees bedeckt den Boden und die Bäume, während eine dünne Schicht Nebel die Atmosphäre durchzieht. Der Fokus liegt auf einer kleinen Hütte, die am Rande des Gartens steht, deren rauchender Schornstein ein Hauch von menschlicher Präsenz in dieser sonst so einsamen Szene darstellt.

Doch “Hakke-kōri no zu” ist mehr als nur eine

detaillierte Darstellung eines winterlichen Gartens. Sie ist ein Sinnbild für die Vergänglichkeit der Natur und des Lebens selbst. Der Schnee, der alles bedeckt, symbolisiert die kalte Realität des Todes und den unaufhaltsamen Wandel der Zeit. Die Hütte, jedoch, repräsentiert einen flüchtigen Moment des Friedens und der Geborgenheit inmitten dieser kalten Umgebung.

Die Kunst der monochromen Tuschezeichnung:

Qōami beherrschte die Technik der monochromen Tuschezeichnung (Sumi-e) mit perfekter Präzision. Die verschiedenen Intensitäten des Schwarzen erzeugen ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten, das Tiefe und Dimension in den Garten bringt. Jeder Pinselstrich ist sorgfältig platziert und trägt zur Gesamtwirkung bei.

Die Bildrolle lässt sich in drei Abschnitte unterteilen:

  • Vordergrund: Hier sehen wir den schneebedeckten Boden und die ragensten Zweige des

Gartens.

  • Mittelgrund: Ein kleiner Teich mit vereistem Wasser und quelques schlanke Kiefern,

deren Äste von Schnee beladen sind, prägen diesen Teil der Bildrolle.

  • Hintergrund: Die Hütte steht inmitten eines dichten Bambuswaldes. Der Rauch aus

dem Schornstein zieht in die kalte Luft auf und verschmilzt mit dem Nebel.

Interpretationen und Symbolik:

“Hakke-kōri no zu” kann auf vielfältige Weise interpretiert werden:

  • Vergänglichkeit: Die winterliche Szenerie symbolisiert den Zyklus der Jahreszeiten und

den Wandel der Natur.

  • Ruhe und Besinnung: Der Garten, obwohl verlassen, strahlt eine tiefe

Stille aus. Der Schnee scheint die Welt stillzustehen lassen.

  • Spiritualität: Die Hütte kann als Symbol für einen Rückzugsort dienen, an

dem man sich von den Sorgen des Alltags lösen kann und zur Ruhe kommen kann.

Symbol Bedeutung
Schnee Vergänglichkeit, Reinheit
Hütte Zuflucht, Geborgenheit
Rauch Flüchtigkeit, Vergänglichkeit
Nebel Geheimnis, Unbestimmtheit

Die Schönheit der Einfachheit:

“Hakke-kōri no zu” ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Qōami die Schönheit des Einfachen und Minimalistischen zum Ausdruck brachte. Durch die sparsame Verwendung von Tusche und die reduzierte Farbpalette schafft er eine Atmosphäre der Stille und Kontemplation.

Die Bildrolle erinnert uns daran, dass wahre Schönheit oft in

den einfachsten Dingen zu finden ist. “Hakke-kōri no zu”

lädt den Betrachter ein, innezuhalten, die Stille des Moments

zu spüren und über die Vergänglichkeit der

Natur nachzudenken.

Ein Meisterwerk für die Nachwelt:

“Hakke-kōri no zu” ist heute ein wertvolles Kulturgut

und Teil der Sammlung des Tokugawa Art Museum in Nagoya, Japan. Das Werk zeugt von Qōamis außergewöhnlichen Talent und seiner Fähigkeit,

die Schönheit der Natur auf eine tiefgreifende und emotionale Weise

darzustellen.